Die Werkstatt

Ein besonderer Ort

Nicht jede Orgelbauwerkstatt kann von sich behaupten, in einem barocken Pfarrhof beheimatet zu sein. Bei Feld Orgelbau ist das der Fall, und darauf sind wir – ganz ehrlich – ein bisschen stolz.   

Der denkmalgeschützte Pfarrhof in Norheim an der Nahe ist das Elternhaus von Gregor Feld und wurde im Laufe vieler Jahre mit unendlichem Fleiß und viel Gespür für historische Details behutsam renoviert. Heute bietet dieser Ort alles, was es zum zeitgemäßen Arbeiten mit Orgelteilen braucht: einen bequemen Zugang und kurze Wege, hohe, lichtdurchflutete Räume und viel Platz für gute Ideen.

Raum für Ideen bei Feld Orgelbau.

Die Geschichte des Pfarrhofs

Der Gebäudekomplex stammt im Kern aus dem Mittelalter, worauf unter anderem ein Teil des Kellergewölbes im Hauptgebäude hinweist. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Haus umgebaut und wesentlich erweitert.

Der Pfarrhof als Kloster

Die Karmeliter hatten 1681 in der Zeit der Gegenreformation die Seelsorge des Dorfes übernommen. Insgesamt 12 Patres blieben bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts Pfarrer in Norheim. Ihr letzter Vertreter, Pater Eusebius Schaefges, erbaute im 18. Jahrhundert auf eigene Kosten das Wohnhaus an der Straßenseite.

Das Anwesen bestand seit 1767 aus dem Hauptgebäude an der Straßenseite, der geräumigen Scheune mit Tenne und Kuhstall (die heutige Werkstatt von Feld Orgelbau), dem ehemaligen Schweinestall und einem großen Innenhof mit eigenem Brunnen. Dieser Komplex blieb im Wesentlichen bis heute erhalten.

Ein Deckengemälde, das im Zuge der Renovierungsarbeiten freigelegt wurde, zeugt lebendig von der Zeit des Pfarrhofs als Kloster. Es zeigt u.a. die Straßenansicht des Wohnhauses und stellt verschiedene Patres dar, die die Pfarrei während des 17. und 18. Jahrhunderts bewohnten.

Pater Eusebius im historischen Deckengemälde.
Foto: © Sabine Armbruster

Geschickter Schachzug

In der Zeit der Säkularisierung unter Napoleon schenkte Pater Eusebius das Anwesen der Pfarrgemeinde, um es dem Zugriff des Staates zu entziehen. Dieser Schachzug gelang, und so wurde aus dem Klostergebäude ein Anwesen des Bistums, zunächst Aachen, danach Trier im Jahr 1825.

Kultur im Pfarrhof

Im 19. Jahrhundert gab das Bistum Trier das System der Selbstversorgung der Pfarrer auf, und so mussten die Nebengebäude des Anwesens nicht länger wirtschaftlich genutzt werden. Als Folge entwickelte sich der Gebäudekomplex zu einem Ort für geistliche und weltliche Gemeinschaft: 1905 wurde aus Scheune und Kuhstall ein Theater-Gebäude mit fester Bühne, einer Empore und einem Mehrzweckraum. Dort war die Pfarrbücherei untergebracht, und es konnten Veranstaltungen kleiner Gruppen oder des Kirchenchors stattfinden. Der Name des Gebäudes war Constantia (Beständigkeit).

Von zwei Weltkriegen unbeschadet diente das Anwesen bis zum Jahre 1964 ohne Unterbrechung als katholisches Pfarrhaus. Anfang der 1980er Jahre erwarb Dr. Rudolf Feld den Pfarrhof als Wohnhaus.